Kino gegen Austerität:

Datum: 19/02/2025
Uhrzeit: 20:00 Uhr
Ort: Uni-HH, Kokoschka-Hörsaal (Phil D) im Philosophenturm (Von-Melle-Park 6)
Harz IV/Agenda 2010-Kritik | Internationalismus | Kino | Veranstaltung

„BlackRock – die unheimliche Macht eines Finanzkonzerns“

im nächsten „Kino gegen Austerität“ am Mittwoch, den 19. Februar 2025, um 20 Uhr (ct)im Kokoschka-Hörsaal (Phil D) im Philosophenturm (Von-Melle-Park 6) schauen und diskutieren wir zusammen den Film „BlackRock – die unheimliche Macht eines Finanzkonzerns“ von Tom Ockers aus dem Jahr 2019. Für die Einführung zu Beginn und die anschließende Diskussion können wir dieses Mal Florian Schui ankündigen. Florian Schui Professor für Wirtschaftsgeschichte an der Universität St. Gallen, und befasst sich insbesondere mit Kritik, Geschichte und Alternativen zur Austerität.

Näheres zum Film:

Der Aufschwung extrem reaktionärer politischer Kräfte ist kein unaufhaltsames Mysterium. Er entspringt der zunehmend unregulierten Einflussnahme skrupelloser Profitinteressen auf Wirtschaft, Politik, Medien und gesellschaftliche Öffentlichkeit. So wie sich die rundum rassistische und menschenfeindliche AfD von Tech-Milliardär Elon Musk finanzieren lässt, folgt auch die politische Agenda des CDU-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz nicht dem Zufallsprinzip. Der „mittelständische“ Multimillionär bekleidete von 2016-2020 den Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden der BlackRock Asset Management Deutschland AG, dem deutschen Ableger des US-Vermögensverwalters BlackRock, und ist seitdem den gewichtigen Geldsorgen  des weltweit größten Finanzinvestors auf intimste Weise verbunden.

Sich der systemischen Tragweite dieser unheilvollen Allianz bewusst zu werden, ist von zentraler Bedeutung dafür, dass die schon längst auf der Tagesordnung stehende, grundlegende Kehrtwende hin zu einer allseitig humanen, zivilen, solidarischen und demokratisch-aufgeklärten Entwicklung der Gesellschaft gelingen kann.

Einen bedeutsamen Beitrag dazu leistet die 2019 veröffentlichte Dokumentation „BlackRock – die unheimliche Macht eines Finanzkonzerns“ von Tom Ockers.

Anhand zahlreicher Interviews mit namhaften Finanzexpert:innen, Wirtschaftswissenschaftler:innen und Börsen-Journalist:innen aus aller Welt beleuchtet er darin das Geschäftsmodell, den Entstehungsprozess und den gravierenden Einfluss eines Finanzkonzerns, der mit über 10 Billionen US-Dollar Anlagevermögen und über 17.000 Unternehmensbeteiligungen weltweit ganze Märkte und Aktienindizes kontrolliert. Als Vermögensverwalter unterliegt BlackRock keiner staatlichen Bankenkontrolle. Vielmehr wurden dem Konzern, der aufgrund weitverzweigter Kapitalgeber und eines KI-gestützten Risikoanalyse-Programms über systemrelevante Marktdaten aus aller Welt verfügt, im Zuge der Finanzkrise 2008/09 von vielen staatlichen Zentral- und Notenbanken über „Beratungs“-Aufträge sensibelste Daten und damit weitreichende Marktkontrollmöglichkeiten geradezu ausgehändigt. Diesen Einfluss nutzt BlackRock nicht nur, um über besonders sicher erscheinende Fonds (sog. ETFs) das milliardenschwere Anlagegeschäft mit privaten Kleinsparern zu dominieren, sondern auch, um Preise zu bestimmen und sanktionsbewehrten, politischen Druck zur Öffnung ganzer Marktsegmente für seine Anleger auszuüben. Besonders im Fokus stehen dabei die bislang staatlich regulierten Bereiche der Energieversorgung, des Wohnungsmarktes und der Renten- und Altersvorsorge in Ländern der westlichen Hemisphäre wie auch – vermittelt über deren sog. Entwicklungshilfeagenturen – in Gesellschaften des globalen Südens. BlackRock ist Großaktionär oder Mehrheitseigner bei allen 40 DAX-Konzernen, darunter auch Rheinmetall, Deutsche Wohnen, Vonovia, RWE, E.On, usw. und nimmt über Aktionärsversammlungen und Aufsichtsratsposten aktiv Einfluss auf die Unternehmenspolitik. Über diese Marktmacht kann BlackRock ganze Volkswirtschaften in tiefe Krisen stürzen und politische Entscheidungen zugunsten seiner Profitinteressen erzwingen, wie es jüngst gegenüber progressiven Regierungen in Griechenland oder Mexiko mehrfach der Fall gewesen ist.

Der Film verdeutlicht jedoch nicht nur diese verhängnisvollen Zusammenhänge, sondern zeigt zugleich, welche entscheidende gesellschaftliche Bedeutung eine mündige, aufgeklärte, kritische Öffentlichkeit haben kann, die sich bewusst für die Verwirklichung des tatsächlichen Allgemeinwohls engagiert und ihre sozialen, politischen und kulturellen Interessen gegen eine solch vulgäre Monopolmacht und ihre politisch-ideologischen Helfershelfer durchzusetzen weiß.

Die Welt ist längst reich genug, um allen Menschen gleichermaßen ein Leben in Würde, Frieden, sozialer Wohlentwicklung und allseitig-produktiver Entfaltung zu ermöglichen. Das ist die wesentliche Emanzipationsaufgabe unserer Zeit. Wir haben mehr als nur die Wahl.

International solidarisch – Schluss mit Austerität!

Näheres zur Kampagne könnt ihr online auf der Kampagnen-Seite (www.schluss-mit-austeritaet.de) erfahren, den Flyer für die Anti-Austerity-Filmseminar-Reihe und weitere Termine gibt es unter www.schluss-mit-austeritaet.de/film-seminar-gegen-austeritaet.

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